Montag, 9. März 2015

Marrakech

Idealer hätten wir nicht parken können!

Vom bewachten Parkplatz unweit der großen Koutoubia-Moschee hatten wir von unseren Reisegefährten von den Blauen Steinen erfahren. Er ließ sich auch ohne GPS gut finden. Bei der Ankunft war unsere Freude groß, sahen wir doch bereits auf den ersten Blick, dass 3 uns bekannte Wohnmobile ebenfalls dort parkten. Zu allererst bekam Iris ihre Frühstückstasse wieder, die sie eine Woche vorher in Amtoudi auf dem Tisch der Stellplatz-Nachbarn vergessen hatte. Immerhin ein Erinnerungsstück an die Bretagne und daher nicht einfach austauschbar. So hat es sich gefügt, dass am 23. Februar, pünktlich zu Iris Geburtstag, eine kleine Runde liebgewonnener Freunde gemeinsam mit uns auf diesen Tag angestoßen hat. Schön wars!

Eigentlich ist Marrakesch eine sehr kleine Stadt. Sie besticht durch ihre Lage am Fuße des Hohen Atlas, dessen schneebedeckte Berge man von den vielen Panoramacafes der Stadt aus genießen kann. Die Innenstadt wäre auch zügig durchwandert, würden nicht tausende und abertausende Geschäfte, Schnäppchen, Händler, Souvenirs etc einem den Weg verstellen. Die Stadt lebt heute von den Touristen, was ihrem Charme und Suchtcharakter unseres Erachtens keinen Abbruch tut. Vor allem ist es eine Stadt, in der man geneigt ist, viel Geld auszugeben! Es ist schwer, den Versuchungen im Souk zu widerstehen und wir mussten uns immer wieder vor Augen führen, dass wir doch kein Haus mehr haben und die ganzen schönen Dinge nicht unterbringen können. Sollten wir je wieder einen Hausstand haben, fahren wir vorher nach Marrakesch und decken uns ein. Der berühmte Hauptplatz der Stadt, der Jemaa-el-Fna, besticht zu jeder Tageszeit mit einem anderen Flair.



Haben tagsüber die Händler, Gaukler, Wasserträger, Akrobaten, Schlangenbeschwörer, Musiker und Geschichtenerzähler ihren Auftritt, wird der halbe Platz bei hereinbrechender Dunkelheit in eine Fressmeile verwandelt, wo an jedem Stand Anwerber versuchen, Hungrige an ihren Stand zu ziehen. Es ist ein wahrer Eiertanz, da heil durchzukommen. Unser Jonny parkte derweil 10 Gehminuten vom Hauptgeschehen entfernt, was uns die unvergleichliche Möglichkeit einbrachte, zwischendurch mal „zuhause“ vorbei zu schauen und uns ein bisschen zu erholen. Nach 3 Tagen haben wir schweren Herzens vom Innenstadtleben Abschied genommen. Gemeinsam mit unserem Bremer Freund Jörg haben wir uns auf dem etwas außerhalb gelegenen Campingplatz vom Trubel erholt. Marrakesch ist definitiv eine Reise wert. Viele, die die Stadt von früher kennen, meinen, dass viel von dem Charme der alten Zeit durch die Zunahme des Tourismus verloren gegangen ist. Wir, die wir sie zum ersten Mal erlebt haben, waren nichts desto weniger fasziniert.


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