Idealer hätten wir nicht parken können!
Vom bewachten
Parkplatz unweit der großen Koutoubia-Moschee hatten wir von unseren
Reisegefährten von den Blauen Steinen erfahren. Er ließ sich auch ohne GPS gut
finden. Bei der Ankunft war unsere Freude groß, sahen wir doch bereits auf den
ersten Blick, dass 3 uns bekannte Wohnmobile ebenfalls dort parkten. Zu
allererst bekam Iris ihre Frühstückstasse wieder, die sie eine Woche vorher in
Amtoudi auf dem Tisch der Stellplatz-Nachbarn vergessen hatte. Immerhin ein
Erinnerungsstück an die Bretagne und daher nicht einfach austauschbar. So hat
es sich gefügt, dass am 23. Februar, pünktlich zu Iris Geburtstag, eine kleine
Runde liebgewonnener Freunde gemeinsam mit uns auf diesen Tag angestoßen hat.
Schön wars!
Eigentlich ist Marrakesch eine sehr kleine Stadt. Sie
besticht durch ihre Lage am Fuße des Hohen Atlas, dessen schneebedeckte Berge
man von den vielen Panoramacafes der Stadt aus genießen kann. Die Innenstadt
wäre auch zügig durchwandert, würden nicht tausende und abertausende Geschäfte,
Schnäppchen, Händler, Souvenirs etc einem den Weg verstellen. Die Stadt lebt
heute von den Touristen, was ihrem Charme und Suchtcharakter unseres Erachtens keinen
Abbruch tut. Vor allem ist es eine Stadt, in der man geneigt ist, viel Geld
auszugeben! Es ist schwer, den Versuchungen im Souk zu widerstehen und wir
mussten uns immer wieder vor Augen führen, dass wir doch kein Haus mehr haben
und die ganzen schönen Dinge nicht unterbringen können. Sollten wir je wieder
einen Hausstand haben, fahren wir vorher nach Marrakesch und decken uns ein.
Der berühmte Hauptplatz der Stadt, der Jemaa-el-Fna, besticht zu jeder
Tageszeit mit einem anderen Flair.
Haben tagsüber die Händler, Gaukler,
Wasserträger, Akrobaten, Schlangenbeschwörer, Musiker und Geschichtenerzähler
ihren Auftritt, wird der halbe Platz bei hereinbrechender Dunkelheit in eine
Fressmeile verwandelt, wo an jedem Stand Anwerber versuchen, Hungrige an ihren
Stand zu ziehen. Es ist ein wahrer Eiertanz, da heil durchzukommen. Unser Jonny
parkte derweil 10 Gehminuten vom Hauptgeschehen entfernt, was uns die
unvergleichliche Möglichkeit einbrachte, zwischendurch mal „zuhause“ vorbei zu
schauen und uns ein bisschen zu erholen. Nach 3 Tagen haben wir schweren
Herzens vom Innenstadtleben Abschied genommen. Gemeinsam mit unserem Bremer
Freund Jörg haben wir uns auf dem etwas außerhalb gelegenen Campingplatz vom
Trubel erholt. Marrakesch ist definitiv eine Reise wert. Viele, die die Stadt
von früher kennen, meinen, dass viel von dem Charme der alten Zeit durch die
Zunahme des Tourismus verloren gegangen ist. Wir, die wir sie zum ersten Mal
erlebt haben, waren nichts desto weniger fasziniert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen