Dienstag, 28. Februar 2017

Die Karawane zieht weiter..


In den Startlöchern :-)
Kaum sind wir vor gut 4 Monaten von Bishkek aus nach Deutschland geflogen um dort den Winter im Kreise unserer Lieben zu verbringen, ist die Winterpause auch schon wieder um. Hilmars selbstauferlegtes Gymnastikprogramm, das mit  ärztlicher Absegnung schnell ausgetüftelt war, hat der in Germering bei Iris Eltern verbachten Zeit Struktur gegeben. Die Zeit, die wir unter einem Dach – hilfreicher Weise auf zwei infrastrukturell unabhängige Stockwerke verteilt – in unserer 4er Senioren-WG verlebten, möchten wir  beide unter keinen Umständen missen. 
Ein Kompliment auch im öffentlichen Raum an Iris Eltern, einem rüstigen Rentnerehepaar: Schön war es mit euch beiden und herzlichen Dank fürs „Aushalten“ unserer Energien! 

Das ist in eurem Alter keine Selbstverständlichkeit!

Nun ist Hilmar wieder fit und wir nach einem kurzen, unseren Deutschlandaufenthalt abschließenden Abstecher in unsere alte Heimatgemeinde Langenbach pünktlich an Iris Geburtstag, dem 23.02  (so hatte sie es sich gewünscht) wieder in Bishkek angekommen.
Mittlerweile sind wir ziemlich sicher, dass wir spätestens im Oktober wieder auf deutschem Boden sein werden. Bis dahin ists ja nicht mehr lange hin. Viele Eurer Geburtstagswünsche haben Iris pünktlich erreicht – wofür sie sich auf diesem Wege auch herzlich bedanken möchte!

Nach nur 2 Tagen im Tunduk Hostel, indem wir auch letztes Jahr im Sommer eine sehr angenehme Zeit verbracht haben, sind wir gestern in unseren Jonny eingezogen. Er steht jetzt wieder im Hof des Hostels und alles fühlt sich sehr warm und vertraut an. Der erste Kontakt mit unserem treuen Reisegefährten war schnell aufgenommen. 
Ahmad „von neben an“ hat mit seiner Familie gut auf unser gutes Stück aufgepasst.

Im Austausch für die Wächterdienste übergaben wir ein kleines Gastgeschenk – Schal, Mütze, Handschuh für seine Kinder – und er bekam die zweite Hälfte der als Parkgebühr vereinbarten Summe in die Hand gedrückt.

Tief erschöpft von Kulturwechsel, Jetlag (immerhin 5 Stunden) und dem Gedanken, ob unser Jonny hoffentlich ohne Murren anspringen möge, sind wir 2 Tage später abends in unser Bett im Jonny gefallen. Hilmars größte Sorge, dass nämlich die Starterbatterien aufgrund des zentralasiatisch kalten Winters zu Schaden gekommen sein könnten, wurde von unserem Jonny mit einem Handstreich vom Tisch gewischt - er sprang ohne auch nur einmal kurz zu Murren wieder an.

Der Schnee, der um diese Jahreszeit in Bishkek noch manchmal fällt, wird am Tag schnell vom blauen Himmel und den tagsüber schon sehr frühlingshaften Temperaturen weggeschmolzen. Man soll hier in den tief verschneiten Bergen, die direkt hinterm Haus beginnen, auch sehr gut Schifahren können. Wir haben die Einladung, die wir gestern dazu erhielten, allerdings abgelehnt. Einerseits verlockend, wollten wir uns doch auf den bevorstehenden Aufbruch konzentrieren.
Hilmar ist wieder in seinem Element und pusselt in altbewährter Manier ums Auto rum. Auf dem örtlichen Bazar konnten wir noch ein paar in Deutschland zurückgebliebene Dinge ergänzen. Vor allem mussten dringend eine neue Haarbürste und ein paar Haarklammern für Iris her. Die in den letzten 2 Jahren gewachsenen langen Haare bleiben nämlich erst mal dran.

Jetzt warten wir zwar immer noch auf die finale Info unserer Visaagentur, dass der geplante Transit durch Turkmenistan auch wirklich von statten gehen kann. Es sollte noch eine email kommen, die eine Registrierungsnummer und die Daten für die genehmigten Grenzübergänge enthält. Irgendwie sind wir aber sicher und felsenfest davon überzeugt, dass da nichts mehr schief gehen wird und wir am 14.03. in der Nähe von Khiva wirklich an der turkmenischen Grenze stehen.


Vorher wollen wir noch Buchara, eine weitere der legendären Seidenstraßenstädte, sehen. Bei unserem letzten Besuch in Usbekistan sind wir nur bis Samarkand gekommen, wo wir uns schon jetzt wieder hinterm berühmten Hauptplatz stehen sehen. Das entsprechende Lokal, in dem wir abends Essen gehen werden, können wir schon vor unserem inneren Auge sehen. Manchmal ist es sehr entspannend, einen Teilabschnitt einer Reise bewusst ein zweites Mal anzugehen.

Kurz vor Navrouz, dem islamischen Frühlingsfest, werden wir - sofern nichts dazwischen kommt - endlich in den Iran einreisen. In wieweit wir bis dahin und auch in der Zeit im Land selbst, in der Lage sind, Blogeinträge zu veröffentlichen, können wir im Moment noch nicht sagen. Die Nutzung von WIFI und WLAN im öffentlichen Raum sind im Iran derzeit noch stark eingeschränkt. Rechnet daher bitte frühestens Ende April mit einem Update über den weiteren Reiseverlauf.
 

Wir wünschen euch allen einen wunderbaren, sonnigen und hoffnungsfrohen Frühlingsanfang! 

Herzlichst,
Iris&HIlmar (wir freuen uns nämlich auch!)