Unser Eindruck ist: Es ist einfacher, nach Russland reinzukommen, als in Narwa aus Estland
auszureisen. Hierzu muss man sich nämlich registrieren, und zwar ausnahmslos
jeder, der mit einem fahrbaren Untersatz die Grenze passieren will. Egal ob LKW
oder PKW, ohne Registrierungsnummer kein Grenzübertritt.
Warten auf die Nummernausgabe |
Grenzübertritte mit Fahrzeugen wie wir sie haben bedarf ab
und an gewisser Überzeugungsarbeit. Aufgrund der Größe der Autos möchte man uns oft gerne als
LKW klassifizieren. Das bedeutet aber auch – sich in den endlosen LKW Reihen
einreihen und auf Zollabfertigung warten zu müssen.
Der junge Este, der über die Klassifizierung der Fahrzeuge
zu entscheiden hatte, wollte erst kein Einsehen haben. Über 3,5 Tonnen
heißt: Kategorie C, LKW, Wartezeit bis zur Ausreise ca. 3 Tage! Aber der junge
Mann ließ mit sich reden und fand schließlich in Absprache mit seinem Chef eine
Lösung. Ob das Argument, dass Kali aufgrund der tierärztlichen
Bestimmungen spätestens morgen in Russland sein muss, oder Iris‘ freundliche
Art, den jungen Mann in ein Gespräch zu verwickeln, zur Einstufung in Kategorie
B, sprich PKW, geführt hat, werden wir nie erfahren.
In Kategroie B bekamen wir einen Slot für 16 Uhr am
Nachmittag. Dies war der Zeitpunkt, zu dem wir uns anstellen durften um unsere Durchfahrtsnummer zu
holen. Endlich, um 16:28 verließen wir nach 3 Stunden Wartezeit das Gelände der Registratur und machten
uns wieder auf den Weg durch die Stadt Richtung Grenze. Man kann wohl im
Vorfeld eine Ausreiseregistrierungsnummer über das Internet ordern, vielleicht
möchten es andere versuchen.
Vorteil dieser Registrierungsprozedur ist allerdings, dass
es an der eigentlichen Grenze sehr, sehr entspannt zugeht. Die estischen Grenzer bekommen
ein Auto nach dem anderen Häppchenweiße serviert, die Daten liegen bei der
Ausreise dem Zöllner bereits vor und so bleibt auch noch Zeit für ein
Schwätzchen über das woher und wohin. Auf der Brücke quetschten wir uns auf der
PKW Spur an den LKWs vorbei, was zwar dem ersten Russen, auf den wir trafen, nicht gefiel. Er wollte uns gerne bei den LKWs sehen! Er konnte mit einem Hinweis darauf, dass wir Wohnmobile seien, allerdings schnell beruhigt werden.
Auf der russischen Seite
lief alles ruhig und freundlich. Das Ausfüllen der Zollerklärung kann man sich
erleichtern, indem man im Internet das Dokument vorab auf Deutsch runter lädt.
So weiß man zumindest, was sich hinter den kyrillischen Buchstaben verbirgt.
Einer der Grenzer brachte uns schließlich ein englisch sprachiges
Formular vorbei, was die Sache nochmals vereinfachte.
Am Zollhäuschen selbst
haben wir später das deutschsprachige Formular bereits mit den richtig
gesetzten Kreuzen hinter der Scheibe klebend entdeckt. Hätten wir das vorher gesehen,
hätten wir auch gewusst, was angekreuzt werden muss um zollfrei ins Land zu
kommen. Uns war nicht immer verständlich, was gefragt war.
Gegen 20:00 Uhr konnten wir schließlich die Grenze hinter uns lassen – eine halbe Stunde später hatten wir bereits ein Plätzchen zum Schlafen gefunden.
Petersburg musste warten!
Gegen 20:00 Uhr konnten wir schließlich die Grenze hinter uns lassen – eine halbe Stunde später hatten wir bereits ein Plätzchen zum Schlafen gefunden.
Petersburg musste warten!
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