Tag 1: Ankunft und Peterhof
Wir hatten uns den Stellplatz beim www.balticparking.com (N 59° 51‘ 36.6‘‘, O 30° 02‘ 46.9‘‘) als Standort ausgesucht, den wir am Tag nach unserer Einreise in Russland zielsicher ansteuerten. Die Aufregung war groß, als wir mit unseren beiden Fahrzeugen auf dem Parkplatz vor dem Kongresszentrum am Hafen vorfuhren. Wie schon öfter in den letzten 3 Wochen erlebt, wurde die Saison mit unserer Ankunft kurzerhand eröffnet. Die junge Managerin des Zentrums war von unserem Erscheinen so angetan, dass sie alle Hebel in Bewegung setzte, um die für unseren Aufenthalt notwendige Infrastruktur herbeizuzaubern. Den Preis konnten wir noch ein bisschen auf Vorsaison-Niveau herunterschrauben, Strom fließt, die Wasserqualität ist vorzüglich. Was will man mehr!
Wir hatten uns den Stellplatz beim www.balticparking.com (N 59° 51‘ 36.6‘‘, O 30° 02‘ 46.9‘‘) als Standort ausgesucht, den wir am Tag nach unserer Einreise in Russland zielsicher ansteuerten. Die Aufregung war groß, als wir mit unseren beiden Fahrzeugen auf dem Parkplatz vor dem Kongresszentrum am Hafen vorfuhren. Wie schon öfter in den letzten 3 Wochen erlebt, wurde die Saison mit unserer Ankunft kurzerhand eröffnet. Die junge Managerin des Zentrums war von unserem Erscheinen so angetan, dass sie alle Hebel in Bewegung setzte, um die für unseren Aufenthalt notwendige Infrastruktur herbeizuzaubern. Den Preis konnten wir noch ein bisschen auf Vorsaison-Niveau herunterschrauben, Strom fließt, die Wasserqualität ist vorzüglich. Was will man mehr!
Peter der Große |
Das Kongresszentrum mit dem
Restaurant „ Yachtclub“ ist idyllisch direkt am Meer gelegen. Der
Konstantinpalast, der vor ein paar Jahren aus dem Dornröschenschlaf erweckte
und in kürzester Zeit renoviert und zu Putins Repräsentationspalast ausgebaut wurde, liegt
unmittelbar dahinter. Näher werden wir dem Präsidenten wohl kaum kommen.
Kurzentschlossen holten wir, Dank des schönen Wetters, die
Fahrräder herunter und machten uns per Zweirad auf den Weg zum Peterhof. Das,
im Stile von Versailles erbaute Zarenschloss liegt unmittelbar am Meer, sollte
Iris Information nach nur ca. 4 km entfernt liegen und die Strecke dorthin quer
durch den Wald führen. Abends hat sie Hilmar und Karl-Heinz hoch und heilig versprochen, solche Informationen auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen, bevor sie Frohgemut zu weiteren Touren einlädt. Hin- und zurück waren es wohl doch ca. 16 km.
Wir kennen jetzt die ursprüngliche Zufahrtsstraße zum Zarenschloss, alle dazwischen liegenden Tore und Absperrungen, Schleichwege und Hauptverkehrsstraßen. Bei jedem Schlösschen, das wir am Wegesrand entdeckten, bei jedem durchfahrenen Park dachten wir – ist das jetzt der Peterhof mit seinen berühmten vor Gold strotzenden Wasserspielen?
Peterhof |
Auf dem Hinweg ließ uns ein freundlicher Wachmann ca. 2 km Teilstrecke durch ein eigentlich abgesperrtes Gebiet fahren, das wir im hinteren Teil nur durch ein Loch im Zaun verlassen konnten. Rückwegs befürchteten wir, vorne zum Tor nicht mehr rauszukommen, da es bereits spät war. Also ließen wir uns auf das Abenteuer Hauptstrasse ein, am Straßenrand, hinter der Leitplanke und über Trampelpfade. Spannend war es und die abendliche Dusche im Kongresszentrum ein Hochgenuss!
Tag 2: Winterwetter und Kunstgenuss
Der Wetterbericht hat es vorausgesagt:
Es wurde winterlich in Petersburg!
Kaum zu glauben, dass wir gestern noch schwitzend mit dem Radl
unterwegs waren. Am Morgen wollte Hilmar am liebsten im Bett bleiben. Es
nieselte leicht und war deutlich kühler als am Vortag. Aber das Wetter konnte
uns nicht schrecken! Der Weg ins Zentrum hat es in sich. Zuerst geht es ca. 1
km zu Fuß zum Bus, anschließend ca. 30 Minuten per Bus zur Metro. Von dort, je
nach Ziel nochmal 30 Minuten im Untergrund quer durch die Stadt. Die
Metrostationen sind alle sehr imposant und so manche Rolltreppe ist aufgrund
ihrer Länge Guinessbuch-rekordfähig.
Auch die Wege, die man unterirdisch
zurücklegt, sind beachtlich. Unser Weg führte uns direkt zur Isaakskathedrale,
die mit ihrem „goldigen“ Interieur sprachlos macht. Auch hier dasselbe Bild wie
am Vortag am Peterhof – viel Raum für uns und keine Warteschlangen. Im Laufe
des Tages ist aus dem leichten Nieselregen, feuchtschwerer Graupel geworden,
wodurch die Sehnsucht nach einem Indoorziel für den Nachmittag groß wurde. Was
gibt es da Ergiebigeres als die Eremitage, den berühmten Petersburger
Winterpalast mit seinen prachtvollen Räumen und den unzähligen Kunstschätzen?
Als wir nach 20 minütigem strammen gehen dort eintrafen, waren wir klatschnass,
was wir aber aufgrund der beeindruckenden Fülle an Prachtvollem, Üppigen und
Maßlosem schnell vergaßen. Manchmal hat schlechtes Wetter auch seine positiven
Seiten. Bei Sonne hätten wir diesen Kunsttempel wahrscheinlich nicht besucht.
Es wurde winterlich in Petersburg!
Schloßplatz |
Winterpalast |
Karl-Heinz und Iris tigerten 3 Stunden durch die Räume, Hilmar gab sich derweil
im Foyer dem Menschenstudium, vornehmlich des weiblichen Geschlechts, hin. Es
ist schon gewaltig, was sich an Kunstschätzen in diesem in seiner Ausstattung
eh schon prachtvollen Gebäude, durch das man Tagelang streifen könnte, verbirgt.
Vom mumifizierten Pferd in der sibirischen Sammlung hin zu griechischen Vasen,
Meißner Porzellan, raffinierten kleinen Spieluhren, Wandteppichen mit
exotischen und orientalischen Motiven, Gemälde alter flämischer und
niederländischer Maler – man kommt aus dem Staunen nicht raus. Im Berufsverkehr
machten wir uns nach Museumsschluss wieder auf den Heimweg und flossen mit der
Menschenmenge in den Gängen der Metro einfach mit.
Die größte Kunst bestand
jetzt darin, einen Platz in den oktoberfestmäßig gefüllten Zügen zu ergattern
und an den Haltestellen nicht mit den Aussteigenden aus dem Zug gedrängt zu
werden und schliesslich den richtigen Bus zu erwischen.
3. Tag: Die Sonne lacht
Wir dachten schon, wir dürften uns einigeln. Aber das Winterwetter ist bereits weiter gezogen und Petersburg lockte uns ein zweites Mal. Bei Sonnenschein sieht bekanntlich alles nochmal anders aus. Um die vom Vortag müden Glieder zu schonen, wählten Hilmar und Karl-Heinz die Hop-on, Hop-off-Bustour durch die Stadt. Iris dagegen machte sich zu Fuß und per Metro auf den Weg und bestieg, der guten Aussicht wegen, heute die Kuppel der Isaakskathedrale, die wir bereits gestern besucht hatten.
Wir wollten uns am späten Nachmittag per SMS wieder zusammen finden. Es ist kaum zu glauben, aber beide Parteien trafen wie verabredet zum selben Zeitpunkt vor der, für ihre Wand- und Deckenmosaike bekannte Auferstehungskirche, dem Ort mit den gefühlt meisten Souvenirständen der Stadt, ein.
Auferstehungskirche im Hintergrund |
Deckenmosaik |
Souvenirs, Souvenirs |
Tag 4: Konstantinpalast
Eigentlich wollten wir heute weiterreisen. Die Rechnung war bereits beglichen. Nur Alyona, die freundliche Managerin des Zentrums, wollte uns nicht gehen lassen ohne uns nicht vorher durch den Konstantinpalast geführt zu haben. So wie es aussieht, werden wir dem russischen Präsidenten wohl doch ein Stückchen näher kommen als ursprünglich erwartet!
Eigentlich wollten wir heute weiterreisen. Die Rechnung war bereits beglichen. Nur Alyona, die freundliche Managerin des Zentrums, wollte uns nicht gehen lassen ohne uns nicht vorher durch den Konstantinpalast geführt zu haben. So wie es aussieht, werden wir dem russischen Präsidenten wohl doch ein Stückchen näher kommen als ursprünglich erwartet!
Alyona und Iris im Spiegel |
Vor allem der Konzertsaal hatte es uns mit seiner Akustik angetan und nacheinander stimmten wir diverse Lieder an. Der kurze, vor der Abreise eingeschobene Ausflug in Putins Reich setzte uns vollständig schachmatt. Wir hatten noch an den Eindrücken der letzten drei Tage zu knabbern und beschlossen einhellig, uns hier an Ort und Stelle noch einen Tag auszuruhen.
Wir müssen erst einmal wieder Luft holen, bevor es Richtung Süden geht!
1 Kommentar:
Servus aus der Mühle! Ihr macht wirklich Apetit auf St. Petersburg. Gute Reise weiterhin ��
Kommentar veröffentlichen