Bevor wir wieder „on tour“ gehen, gibt’s ein paar Zeilen aus
der Bretagne, wo wir die letzten Tage einen entspannten und dringend nötigen
Badestopp eingelegt hatten. Jawohl! Mitte September in der Bretagne! Die Sonne
scheint immer noch, die See ist meist ruhig und erst heute frischt der Wind wieder
auf.
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Menhir de Men Marz |
Nach unserer Ankunft im Finistere, der äußersten westlichen Ecke
Frankreichs, wurden die Tagesetappen immer kürzer und das Hirn immer leerer. Dem
„Geheimtipp“ eines Reisenden, den wir an unserem ersten Übernachtungsstopp
trafen, folgend, fuhren wir von Carantec aus (Lecker Muscheln!) immer an der
Küste entlang Richtung Westen. Der einsame Übernachtungsplatz in den Dünen
lockte und wir ließen viele mögliche, sicherlich sehr friedvolle Stellplätze,
die am Wegesrand lagen, aus. Das Ziel waren die Dünen von
Lampaul-Ploudalmézeau. Bei Ebbe soll man noch Wrackteile des Tankers Amoco
Cadiz sehen können, der hier vor vielen Jahren gestrandet ist und durch das
auslaufende Öl eine der größten Umweltkatastrophen der Bretagne ausgelöst hatte.
Wir haben sie aber nicht entdeckt. Der Strand dort ist wunderschön, und auch den Stellplatz haben wir gefunden. Es
hätte eine sehr friedliche und idyllische Nacht werden können, wäre nicht kurz
nach unserer Ankunft ein umgebauter Möbellaster mit 3 jungen Männern im Gepäck
angekommen. Eine junge Dame kam mit dem PKW hinterher und eh wir es uns versahen,
hatten verschiedenste schlaftaugliche Fahrzeuge um uns herum geparkt und ca.
15-20 junge Menschen veranstalteten eine Strandparty! Zugegeben, die Musik war
gut, da bretonisch Techno, aber eigentlich hatten wir uns die Nacht anders
vorgestellt. Wir sollten in Zukunft im Bezug auf Übernachtungsplätze doch eher unserer Intuition und
nicht den Empfehlungen anderer folgen. Auch die nächste Nacht ein paar Kilometer
weiter war unruhig, hatten sich doch gleich mehrere Stechmücken in unserem Auto
ein Stelldichein gegeben.
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Frühstück mit Huhn |
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Chapelle de St Méen |
Daher haben wir gezielt nach einem kleinen
Campingplatz gesucht, auf dem wir für ein paar Tage den Anker auswerfen
durften. Es war Zeit, die Seele nachkommen zu lassen. Mittlerweile sind wir 2 Monate
unterwegs und haben, ohne Anreise, nach Schottland und Irland den dritten
Kulturkreis betreten. Da braucht es zwischendrin auch eine „Verdauungspause“. In
Camaret-sur-Mer auf der Crozonhalbinsel, südlich von Brest, sind wir fündig
geworden. Kleines, leger geführtes Areal, Strand vor der Tür, herzliche Gastgeber und
viele Hühner, die morgens in Scharen angetappst kamen, um sich die Reste des
Frühstücks einzuverleiben
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Unser Hausstrand |
(www.trezrouz.com) . Eines wäre ja fast auch in den
Kochtopf gesprungen, aber leider ist aus dem „Coque á vin“ nichts geworden! Seit
Uig auf der Isle of Skye in Schottland sollte dies der erste Übernachtungsstopp
mit mehr als 2 Nächten an einem Ort werden. Heute werden wir die 5te Nacht hier
verbringen, aber die Zeichen stehen wieder auf Aufbruch. Das Motorrad, das für die
täglichen Einkäufe im Ort sehr hilfreich ist, wurde eben wieder verstaut und
die Wäscheleine eingezogen. Dies geschieht eher absichtslos, aber an dem was
wir tun, sehen wir auch, was wir tun werden! So ist das mittlerweile.
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Menhir de Kerloas |
Wir
kommen dem absichtslosen, bedürfnisorientierten Reisen immer näher. Vielleicht
hat aber auch Obelix mit seinen vielen Hinkelsteinen die Finger im Spiel gehabt,
denn mit denen fing alles an. Kaum hatten wir rein zufällig den ersten Menhir, Menhir
de Men Marz, am Straßenrand entdeckt, ist bei Iris das „Steinesammelfieber“
ausgebrochen und sie hat alle auf der Karte und im Reiseführer angegebenen
Menhire und Dolmen, die auch nur ansatzweise auf unserer Route liegen könnten,
markiert. Hilmar blieb dann nichts anderes übrig als per GPS von Hinkelstein zu
Hinkelstein zu fahren.
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Menhirs les Langatjar |
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Pointe de St Mathieu |
Viele Menschen fahren extra wegen der Steine hierher. Uns sind sie quasi rein zufällig vor die Füße gefallen, hatten wir uns doch im Vorfeld wenig Gedanken darüber gemacht, was uns in der Bretagne erwarten würde. Nun sind wir erst einmal gesättigt und gut erholt. Auch wenn es uns hier ausnehmend gut gefällt und es viel zu entdecken gibt, zieht es uns weiter in den Süden. Die bretonische Küste ist mit einer Tide von bis zu 8 Metern, vielen kleinen Stränden und den Kreuzen und Kirchenruinen, die es zu bestaunen gibt, sehr abwechslungsreich. Die immer wiederkehrenden Festungs- und Bunkeranlagen aus den letzten Kriegen, erinnern eindrucksvoll an unsere jüngere Vergangenheit und sind hier allgegenwärtig.
Trotz all dem werden wir morgen wohl ein Stück weiter ziehen. Wir hoffen, dass uns das jahreszeituntypische, ausnehmend gute Wetter, noch ein Stück begleiten wird.
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Wo ist das Meer? |
2 Kommentare:
erstens ganz ganz viel lieben dank!!habe mich gefreut unerwartete post im Briefkasten zu finden:-))
toller hausstrand.
viel spass beim Nase hinterher fahren.
(Iris ich schriebe dir spätestens am WE einen mail).
drücke euch lieb.
Eure Fotos sehen wirklich ganz nach savoir vivre aus! Weiterhin spannende Momente und guten gemeinsamen "Takt". Hier wird die Schlitztrommel immer wieder eifrig zu "Therapiezwecken" eingesetzt. Die Burschis moechten als kleines Mitbringsel bitte einen solchen Obelixstein :)
Wir druecken euch, haltet schoen die Nasen im Wind,
eure EjtC
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